„Bildung ist das A und O“

Spendenfinanzierter Verein Deutsch-Afrikanische Brücke e.V. hilft vor Ort

Von Harald H. Richter

OFFENBACH.
Ein und Zwanzig Jahre liegt die Gründung des Vereins Deutsch-Kamerunische Brücke e.V. und jetzt Deutsch-Afrikanische Brücke e.V. zurück, seitdem wurden einige Projekte angeschoben, die René Bell Bell aktiv begleitet hat. Der Vorsitzende, als Auslandskameruner seit 2007 Mitglied der Regierungspartei, sieht den größten Handlungsbedarf in den dörflichen Regionen seines zentralafrikanischen Herkunftslandes. Schrittweise die dortige Infrastruktur verbessern und Kindern die Möglichkeit zur schulischen Bildung geben, das sind für ihn wichtige Anliegen, denn: „es fehlt an allem.“ Der Verein finanziert sich im Wesentlichen durch Spenden, aber es kommt auch etwas Geld aus Einnahmen bei Festen zusammen.

Mit Lehrmaterial für Schulen, Medikamenten für das in der Südprovinz gelegenen Krankenhauses in Ebolowa sowie Maschinen wurden bereits konkrete Hilfen zur Verfügung gestellt. Zum Nutzen der Grundschule im Dorf Ngompem, aus dem Bell Bell stammt, ist eine Projektförderung in Gang gebracht. „Ihr Zustand war desolat, nach und nach wollen wir diese Schule weiter ausbauen, um zwei weiteren Klassen dort vernünftig unterrichten zu können. Für die Mädchen und Jungen sollen auch sanitäre Anlagen geschaffen werden“, beschreibt Bell Bell die Herausforderungen. Der Netzwerker, von Beruf Bautechniker, wirbt um Spenden, durch die eine Instandsetzung vorhandener Klassenzimmer finanziert, Wandtafeln und Schulbänke angeschafft sowie weiteres Unterrichtsmaterial besorgt werden können. „Bildung ist das A und O für diese Kinder, sie wollen lernen, und wir wollen sie dabei nach Kräften unterstützen“, sagt der engagierte Vereinsvorsitzende.

In Douala entsteht ein Nähzentrum, berichtet Bell Bell. Es ist gedacht für alleinstehende Frauen, die zusehen müssen, wie sie ihren Lebensunterhalt sichern. „Ihnen wollen wir eine Chance zum Geld verdienen geben, damit ihre Kinder die Möglichkeit haben, eine Schule zu besuchen.“ Ein Dutzend Nähmaschinen hat der Verein als Spende bekommen und mittlerweile nach Kamerun gebracht. Sie konnten allerdings noch nicht ausgeladen werden. Die dortige Bürokratie hat einige Hindernisse in den Weg gestellt. „Aber die werden wir schon noch beiseite räumen“, gibt sich der Vereinsgründer zuversichtlich.